Kinderhilfe in Nepal
Ein Zuhause sichern
Bildung fördern
Zukunft geben

COVID-19-Impfung erfolgt

Als Vorsorgemaßnahme wurden jetzt auch die Future-Citizen-Kinder und -Jugendlichen gegen COVID-19 geimpft, zumindest die Älteren unter ihnen. Erhalten haben die 12- bis 18-Jährigen am 12. Januar den für die Altersgruppe der unter 18-Jährigen zugelassenen Impfstoff von BionTech/ Pfizer. Am Tag darauf spürten die Geimpften zumeist noch die Einstichstelle im Arm, sonst ging es, hieß es von Bibi Funyal, Leiter von Future Citizen Nepal.

Omikron hat auch Nepal erreicht: Die dritte COVID-19-Welle rollt.

Im Himalaya-Staat mit seinen über 30 Mio. Einwohnern steigen die gemeldeten Fallzahlen seit Tagen sprunghaft an, insbesondere im bevölkerungsreichen Kathmandu-Tal um die gleichnamige nepalesische Hauptstadt und den weiteren Städten Lalitpur und Bhaktapur.
Die aktuellen hohen Steigerungsraten zeigen deutlich, dass die Omikron-Variante die Delta-Mutation als vorherrschende Variante abgelöst hat. Inzwischen wird der Omikron-Anteil mit 88 Prozent beziffert.

Der Omikron-Variante werden vergleichsweise mildere Symptome nachgesagt, insbesondere für Geimpfte, zugleich ist sie aber um ein Vielfaches ansteckender. Dies kann das ohnehin belastete Gesundheitssystem in Nepal ggf. schnell an den Rand der Belastbarkeit bringen, zumal sich aktuell immer mehr medizinisches Fachpersonal mit Corona infiziert. Generell ist von einer Unterzeichnung der tatsächlichen Corona-Situation in Nepal auszugehen, da u.a. aus Kostengründen kaum getestet wird. Testen lassen sich häufig nur diejenigen, die schwerwiegend erkrankt sind und dringend medizinische Hilfe benötigen oder diejenigen, die für die Arbeitsaufnahme im Ausland einen Testnachweis brauchen.

Winter in Nepal: In den Häusern ist es extrem kalt

Es ist ein vergleichsweise kalter Winter, so Bibi Funyal. Er hat für die Future-Citizen-Kinder und -Jugendlichen extra zusätzliche warme Decken besorgt, damit diese nicht frieren. Traditionell nehmen im Winter die Erkältungssymptome zu. Derzeit haben viele Nepalesen eine laufende Nase oder auch Fieber; zugleich sind dies etwaige Anzeichen einer Infizierung mit dem Coronavirus, berichtet die Tageszeitung Kathmandu Post. “Das ist kein COVID-19, sondern bloß eine Erkältung, allenfalls eine Grippe“, sagen sich die meisten und gehen weiter ihrem gewohnten Leben nach, anstatt sich vorsichtshalber testen zu lassen bzw. sich ggf. zu isolieren.

„Die Leute nehmen COVID-19 einfach nicht ernst genug. Der für das Kathmandu-Tal ausgerufene „Lockdown light“ zeigt zudem keine Wirkung“, sagt auch Bibi Funyal. Er bereitet sich bereits jetzt darauf vor, gegebenenfalls ein drittes Mal mit den Kindern in die von COVID-19 vergleichsweise gering betroffene Heimatregion nach Jiri zu gehen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Zur Eindämmung des Corona-Virus sind in Kathmandu derzeit Zusammenkünfte von mehr als 25 Personen untersagt. Öffentliche Orte können nur mit Impfnachweis aufgesucht werden. Zudem sind die Schulen in Kathmandu vorläufig bis 29. Januar geschlossen.

Impfungen in Nepal kommen nur schleppend voran

Die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Impfstoff ist in Nepal nach wie vor ein großes Problem, zudem gibt es eine Verteilungsproblematik. Während in Kathmandu ein Großteil der Menschen zumindest eine Impfung erhalten hat, ist dies in ländlichen Gegenden bei weitem nicht der Fall.

Nach Angaben des Nepalesischen Gesundheits- und Bevölkerungsministeriums wurden bis Freitag, 15. Januar rund 11,9 Mio. der über 30 Mio. Nepalesen doppelt geimpft (39,1 Prozent), weitere 3,6 Mio. Menschen sind einfach geimpft. Insgesamt 27,5 Mio. Impfdosen sind bisher an die Bevölkerung ausgegeben worden. Einen Tag später, Samstag, 16. Januar, waren rund 12,1 Mio. Menschen oder 39,8 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft (+226.831 Impfungen).

Nach Angaben der Statistik „Our World in Data“ konnten Stand 15. Januar je 100.000 Einwohner bisher rund 85.000 Impfdosen verschiedener Hersteller verabreicht werden. Zum Vergleich: In Deutschland erfolgten bisher rund 158 Mio. Impfungen gegen COVID-19, d.h. rund 190.000 Impfungen auf 100.000 Einwohner. Weltweit führend in der Statistik ist Kuba mit rund 284.000 Impfungen auf 100.000 Einwohner.

Quellen

Offizielle Statik des Nepalesischen Ministeriums für Gesundheit und Bevölkerung: https://covid19.mohp.gov.np/ (23.01.2022)
Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO): https://covid19.who.int/region/searo/country/np (24.01.2022)
https://kathmandupost.com/health/2022/01/16/with-omicron-it-s-hard-to-tell-if-case-is-covid-or-flu-get-tested-doctors-say (16.01.2022)
Our World in Data : https://ourworldindata.org/coronavirus (Update 15.01.2022, 20:00 Uhr)
https://www.nepalitimes.com/here-now/3rd-covid-wave-infects-nepals-frontliners/ (18.01.2022)
https://kathmandupost.com/health/2022/01/23/omicron-responsible-for-88-percent-of-new-covid-19-infections-in-nepal (24.01.2022)