Die Corona-Pandemie hat weltweite Auswirkungen auf Kinderarmut

Seit über einem Jahr wütet das Coronavirus nun schon weltweit. Um die Pandemie in Schach zu halten, haben die Länder zu harten Maßnahmen gegriffen: Betriebe und Bildungseinrichtungen wurden geschlossen. Auch die Grenzen wurden dicht gemacht – mit verheerenden Konsequenzen: Lieferketten werden unterbrochen, Menschen verlieren ihre Arbeit und Kinder haben keinen Zugang zu Bildung. Während sich die Wirtschaft in der westlichen Welt allmählich erholt, wächst die Armut im globalen Süden wieder an. Der Weltbank zufolge sind vor allem Länder in Südostasien von der neu entstandenen Armutswelle betroffen. Vor allem die Schwächsten der Gesellschaft trifft die Krise besonders hart: Kinder.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen geht davon aus, dass durch die Pandemie 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gerutscht sind. Dadurch sind UNICEF zufolge 1,2 Milliarden Mädchen und Jungen von prekären Lebensverhältnissen betroffen.

Schulschließungen

Vor allem Schulschließungen haben verheerende Folgen für die Entwicklung von jungen Heranwachsenden. Was in den Industriestaaten durch Homeschooling und Fernunterricht ausgeglichen werden kann, bleibt in den ärmeren Regionen der Welt aufgrund von mangelnder Elektrizität und Internet meist aus.
Nach Angaben der SZ mussten Kinder in den ärmsten Ländern der Welt im Schnitt vier Monate von der Schule fernbleiben. Etwa 33 Millionen Kinder, Jugendliche und Studierende haben aufgrund der Pandemie ihren bisherigen Bildungsweg abgebrochen – insbesondere in ärmeren Ländern. Gerade hier ist Bildung die maßgebliche Chance auf Überwindung von Armut.
Mit der Schließung der Schulen ist ein weiteres wichtiges Element für die Entwicklung der Kinder weggebrochen: die tägliche Schulmahlzeit, die einen wesentlichen Teil der Grundversorgung darstellt. Zwar hat sich die Ernährungssituation in Nepal deutlich verbessert, dennoch bleibt Unterernährung ein bedrohliches Hindernis für eine gesunde Entwicklung von Kindern.

Kinderhandel

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie verstärken auch die Sicherheitsrisiken für Kinder. Verzweifelte Eltern ergreifen oft dramatische Maßnahmen und verkaufen ihre Kinder in Zwangsarbeit und Prostitution. Auch die Verheiratung von Minderjährigen steigt wieder an. Die UN befürchtet rund 13 Millionen neue Kinderehen bis zum Jahr 2030. Betroffen von Kinderhandel und Kinderehen sind vor allem südostasiatische Länder.
Der eingeschränkte Zugang zu Bildung, Nahrung und Gesundheitsversorgung führt in ohnehin schon armen Familien zu gesundheitlichen, ökonomischen und psychosozialen Belastungen. Dies bekommen auch die Kinder zu spüren. Ihre Sicherheit, ihr Schutz und Wohlergehen ist stark gefährdet und kann nachhaltig negativ beeinflusst werden.

Darum ist es jetzt so wichtig, Kinder in armen Ländern in der Corona-Krise nicht allein zu lassen, sondern aktiv zu unterstützen, damit sie die Chance haben, dem Strudel aus Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen.

https://www.dw.com/de/corona-st%C3%BCrzt-150-millionen-kinder-in-armut/a-54959611
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-corona-oxfam-kinder-1.5183057
https://taz.de/Mehr-Kinderarmut-wegen-Corona/!5714718/

33-Mio-abgebrochene-Bildungswege-aufgrund-von-Corona

Tags: Corona-Krise

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.